Wir wollen heute nicht im Hotel frühstücken und gehen daher in ein nahegelegenes Café, das wir am Tag zuvor entdeckt haben - das Café America. Vor allem unsere Schleckermäulchen Ricky und Christian sind von den Mehlspeisen begeistert von denen es reichlich gibt. Kein Wunder, Ägypten liegt ja mit 20 kg Zucker Jahresverbrauch pro Kopf im internationalen Spitzenfeld. Und es gibt sogar Nescafe!!!!! Verglichen mit dem Kaffee aus dem Hotel ein Hochgenuss!!! Dieses Café wird wohl unser Stammlokal werden. |
Da wir am Dienstag mit dem Bus nach Gizeh fahren wollen, machen wir uns auf die Suche nach der Busstation, die sich in der Nähe der Ägyptischen Museums befinden soll. Wir - immer noch nicht auf ägyptische Verhältnisse eingestellt - suchen nach einem Schild oder irgendein einem anderen Zeichen, das eine Busstation kennzeichnet. Eine etwas höher konzentrierte Ansammlung von Leuten und die Tatsache, dass immer wieder Personen von fahrenden Bussen abspringen bzw. aufspringen lässt darauf schließen, dass hier besagte Haltestelle sein muss. Wir fragen nach und erhalten die heiß ersehnte Bestätigung. |
Jetzt geht's endlich Richtung Ägyptischem Museum, das 1857 von französischen Archäologen Auguste Mariette gegründet und die größten Schätze altägyptischer Kunst und Kultur beherbergt, die es heute zu bewundern gibt. Mal sehen, ob es seinem Ruf auch gerecht werden kann! Der Eintritt kostet 20 EL (Ägyptische Pfund). Für die Videokamera möchte man 100 EL (das sind etwa 400 Österreichische Schillinge oder 29 Euro) - "sind denn die wahnsinnig!!!!!!!" - ich verzichte auf das Video. Das Museum ist tatsächlich beeindruckend. Vor allem Ricky ist ganz begeistert - eine Reise in das Land der Pharaonen war ja immer schon ihr Traum und hier werden wir erstmals hautnah mit dieser alten Kultur konfrontiert. Ricky sucht unentwegt nach diversen Grabschätzen, liest Kartuschen und identifiziert ägyptische Götter. Ich bin wirklich beeindruckt von ihrem Wissen. |
Trotz des Eintrittspreises von 40 LE entschließen wir uns den Mumiensaal zu besuchen. 12 Mumien gibt es hier zu sehen - unter anderem die Mumie des bedeutendsten Pharaos: Ramses II. Einerseits ist es schon beeindrucken, dass diese tausende von Jahren alte Mumien noch so gut erhalten sind, andererseits denken wir, dass der Eintrittspreis für den Mumiensaal etwas zu hoch ist. Aber klar: der technische Aufwand, diese Mumien auch noch lange Zeit zu erhalten ist natürlich sehr groß. Schließlich verlassen wir das Museum und stärken uns im angrenzenden Café ein wenig. |
Danach bahnen wir uns durch die Masse der Händler, von denen jeder einzelne natürlich nur ER erste Ware zu einem unglaublich günstigen Preis hat. Wir lernen hier die wichtigsten Worte, die uns auch für den Rest der Reise gute Dienste leisten sollten "La, schukran" - was "Nein, danke" heißt. Auch an die Hitze müssen wir uns erst gewöhnen. Die Füße brennen. Der Verkehr wird immer schlimmer. Endlich erreichen wir die Geborgenheit des Hotels. Nichts wie ab ins Zimmer, Klimaanlage auf höchste Stufe und Sprung ins Bett. Um ca. 16:30 machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof: wir müssen ja noch die Tickets für die Bahnfahrt nach Luxor kaufen. Wir entscheiden uns für Tickets der ersten Klasse und brechen danach abermals zum Nil auf. Wieder komme ich mir wie ein moderner Indiana Jones vor, der den laut brüllenden Blechmonstern die Stirn bieten muss. |
Wir erreichen schweißgebadet und völlig entnervt den Nil. Es gibt auch eine Brücke und am anderen Ufer ein Schiffsrestaurant. Christian meint aber, dass es auch an diesem Ufer Cafés oder ähnliches geben müsse ... nach längerem Marsch entscheiden wir uns dafür, bei der nächsten Brücke die Seiten zu wechseln ... wir fallen in das nächste Lokal und trinken etwas (45 LE). |
Wir wollen nicht mehr auf unseren malträtierten Füßen zum Hotel wanken und nehmen daher ein Taxi. Auch Hunger macht sich bemerkbar. In der Bibel für Individualreisende ("Lonely Planet") wird das "Abu Tarek" empfohlen, in dem "Koshari" - ein ägyptisches Nationalgericht aus Reis, Teigwaren, Linsen, Kichererbsen, einer Tomatensoße und geröstetem Zwiebel - gibt. Wir lassen uns daher dorthin chauffieren. Als wir aussteigen wollen, meint der Taxifahrer wir müssten mehr bezahlen als den zuvor ausgehandelten Preis (der sicherlich auch noch weit über dem üblichen Preis lag) weil wir einige Minuten im Stau gesteckt haben. Widerwillig handeln wir mit ihm und treffen uns in der Mitte. |
Im "Abu Tarek" herrscht reges Treiben. Wir bestellen vier kleine Portionen Koshari und nehmen auch vier Pepsi-Cola und der Kellner verlangt 14 Pfund. Zunächst denken wir, das sei pro Person - nein!!!! - das ist die komplette Rechnung - und das Essen schmeckt auch noch gut. Total geschafft schleifen wir uns in unser nahegelegenes Hotel und nehmen noch einen Schluck Tequila. |
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