Heute ist es soweit: Wir gehen Pyramiden-Schauen. Also um 6:30 raus aus den Federn und ins Café America frühstücken. Mit Hilfe ägyptischer Polizisten gelingt es uns den richtigen Bus nach Gizeh zu erwischen und kommen dort auch gut an. Trotz der frühen Stunde merkt man schon - es wird sehr heiß werden. |
Wir bezahlen den Eintritt und lassen die üblichen Sicherheitskontrollen über uns ergehen. Dann stapfen wir auf der Strasse weiter in Richtung der Pyramiden. Kaum sehen wir diese gigantischen Gräber, kommt auch schon der erste Kamelreiter und möchte uns für ein Foto 10 Pfund abknöpfen - er bekommt 5. Den ganzen Tag über werden wir von diesen Typen verfolgt, die zwar sehr freundlich sind, aber auf die Dauer doch auch sehr anstrengend werden. Nichts nützt - kein "la, schukran" und auch kein Schweigen - interessanterweise aber drehen alle ab wenn Ricky ihr bestimmtes "Nein, danke" (natürlich auf deutsch) loslässt. |
Die Pyramiden selbst sind schon beeindruckend. Riesig ragen die 10 Millionen Tonnen Stein, die vor 4500 Jahren - wie auch immer - aufgestapelt wurden, aus dem Sand der Wüste empor und im Hintergrund sieht man Kairo. Wir suchen den Platz, von dem aus offensichtlich so viele Fotos gemacht werden, aber es will uns einfach nicht gelingen alle drei Pyramiden auf ein einziges Foto zu bannen. Vermutlich hätten wir weiter in die Wüste gehen müssen. Obwohl die Cheops-Pyramide mit 146 Metern die größte der drei Pyramide ist, so beeindruckt mich doch die Chephren-Pyramide mehr. Mag sein weil sie höher gelegen ist und dadurch größer wirkt obwohl sie "nur" 136,5 m hoch ist (ursprünglich 143,5). Ich glaube aber eher, dass es an der Spitze mit ihrer, noch ursprünglichen Verkleidung liegt. Aber wie ist es möglich so riesige Bauwerke zu konstruieren, die nicht ein bisschen Schatten spenden!!!! |
||
Natürlich lässt man sich die Gelegenheit, das Innere einer Pyramide zu besichtigen nicht entgehen, obwohl das nicht sehr toll ist - wie erwartet. Schließlich fällt uns auf, dass wir die Sphinx, die ja "gleich neben" den Pyramiden ist gar nicht sehen. Was ist geschehen??? Nun: ein paar Schritte in die richtige Richtung und schon sieht man das riesige Ding. |
Es ist sehr heiß und daher kaufen wir auf dem Weg zur Sphinx noch Wasser. Die Sphinx gefällt mir persönlich besser als die Pyramiden. Sie ist 20 m hoch, und 73 m lang. Das Ohr misst 1,40 m und das Gesicht ist 4,5 m breit. Meiner Frau, die erst seit kurzem in Österreich lebt und die "Asterix"-Hefte nicht kennt, erzählen wir die Geschichte von Obelix, der die Sphinx erklommen und dabei die Nase abgebrochen hat. Sie sieht uns zunächst ganz erstaunt an, glaubt die Geschichte aber dann doch nicht. Tatsächlich haben türkische Kanoniere die Nase der Sphinx abgeschossen. |
Auch hier wird nach Herzenslust fotografiert |
Als wir die Anlage verlassen lauern schon wieder Taxifahrer auf uns. Als wir ihnen mitteilen, dass wir zuerst etwas essen wollen, geben sie trotzdem nicht auf. Im Restaurant bekommen wir einen Fensterplatz, von dem aus man sehen kann, dass einer der Taxifahrer beharrlich auf uns wartet. Das verursacht bei Ricky ein schlechtes Gewissen - übrigens eine beliebte "Masche" in Ägypten - weil der arme Kerl in der prallen Sonne auf uns wartet. Aber das Warten lohnt sich für ihn. |
Wir vereinbaren mit ihm, dass er uns nach Saqqara bringt. Was wir zunächst sehen ist Wüste .... und kein Mensch ist zu sehen. Als wir so durch die Wüste stapfen, taucht plötzlich wie aus dem Nichts der Bewacher des Schlüssel zum Grab des Ti, der ein hoher Beamter am Hofe des Königs war, auf und führt uns mit Windeseile durch das Grab, in dem schöne Reliefe zu sehen sind. Natürlich bekommt er von uns das übliche "Bakshish". Das Serapheum ist leider geschlossen. |
Wir machen uns auf den Weg zur Djoser-Pyramide. Plötzlich taucht ein Polizist auf und hält uns an. Erst als wir ihm erklären, dass wir mit dem Taxi gekommen sind heitert sich seine Mine wieder auf und die Situation ist bereinigt. Bei der Djoser-Pyramide ist noch ein Tempel erhalten und in der Pyramide steht eine Kopie seiner Statue. Mit dem Taxi fahren wir retour nach Giza - angeblich zu einer Bus-Haltestelle. Verunsichert, weil wir - wieder einmal - keine Bushaltestelle erkennen können, wandern wir in Richtung der Endstation des Busses. Glücklicherweise kommt uns dieser entgegen und der Busfahrer hat Erbarmen mit den vier Häufchen Elend und lässt uns einsteigen. |
Am Abend gehen wir wieder in unser Stammlokal "Koshari" essen. Im Hotel angekommen fallen wir todmüde ins Bett und schlummern sanft bis zu nächsten Morgen. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|