Mittwoch, 26. September 2001

alle brauchen ein schattiges Plätzchen

Um 7:30 schlendern wir - wieder ausgeruht - ins Café America und trinken geruhsam unseren Nescafé. Heute steht das islamische Viertel mit dem Bazar "Chan al Chalili" auf dem Programm - allerdings noch nicht mit der Absicht Souvenirs zu kaufen, da wir sie nicht die ganze Reise im Rucksack mitschleppen möchten. Dennoch brauchen wir noch Geld. Also ab zum Geldausgabeautomaten und danach per pedes zum Bazar. Wieder einmal machen wir Bekanntschaft mit dem Verkehr und um uns orientieren zu können suchen wir laufend nach Straßenschildern, was gar nicht so einfach ist.

wir tauchen in den Bazar ein

es kommt eine Lieferung

Im Bazar spricht uns natürlich jeder an und bietet seine Ware feil (natürlich nur erste Ware und fast geschenkt - egal ob Souvenirs, Gewürze, Kleidung, Obst od. Parfüm). Meine Frau halten sie für eine Ägypterin was ihr ein wenig Angst macht. Sie meint, dass das, gepaart mit der Tatsache, dass sie nur ein Kopftuch - sonst aber "normal" bekleidet (Jeans, T-Shirt) eventuell als Beleidigung aufgefasst werden könnte und es dadurch zu unangenehmen Situationen kommen könnte. Diese Befürchtung hat sich allerdings während der gesamten drei Wochen nicht bewahrheitet.

Bazar

???

Im Trubel wäre uns beinahe nicht aufgefallen, dass wir durch das alte Stadttor schreiten. Wir kommen zum Platz mit der "El Azhar" - Moschee und der "Sayyidna al Hussein". Ein wirklich schöner Platz. Als wir in die Hussein-Moschee eintreten wollen - sie ist eines der heiligsten Gotteshäuser in Kairo - teilt man uns freundlich aber bestimmt mit, dass die Frauen einen anderen Eingang benutzen müssen. Als ich später in meinem Reiseführer nachlese, muss ich zu meiner Verwunderung feststellen, dass nur Muslime die Moschee betreten dürfen - das dürfte sich in der Zwischenzeit wohl geändert haben. Da sich Ricky aber nicht von uns trennen will, verzichten wir auf den Besuch und gehen weiter zur "El Azhar"-Moschee die auch gleichzeitig als Universität dient.

es gibt auch wirklich schöne Gebäude

Eingang der "El Azhar"-Moschee

Dort spricht uns ein Ägypter an und als er bemerkt, dass wir deutsch sprechen, erzählt er uns, dass er in Österreich am Goethe-Institut unterrichtet habe. Er spricht sehr gut deutsch und daher halten wir das durchaus für möglich, sein Akzent verrät aber, dass er eher lange Zeit in Deutschland gelebt hat als in Österreich - aber das nur am Rande. Wir fragen ihn, wo es den zur Stadtmauer gehe und er schleift uns weg - allerdings nicht zur Stadtmauer, sondern in irgendwelche Hinterhöfe und erklärt uns, dass das das wahre Leben der Ägypter sei. Weiters möchte er, dass wir sehen wie Kinder wirklich schöne Einlegearbeiten produzieren. Endlich in einer dunklen Werkstatt angekommen, sitzen dort zwei "Riesenbabys" (von Kindern keine Spur). Als wir ihm mitteilen, dass wir wieder gehen möchten, wird unser "Lehrer" ziemlich sauer - wir kehren trotzdem um und gehen in die Moschee.

Minarett der "El Azhar"-Moschee

im Inneren der Moschee

Dort bekommen wir - eher unfreiwillig - eine Führung: unser Führer zeigt uns die Moschee und erklärt, dass es sich hier auch um eine Universität handelt. Aus meinem Reisführer erfahre ich, dass im Jahr 970 - kurz nach der Eroberung Ägyptens - mit dem Bau der Moschee begonnen wurde. Um den schiitischen Glauben im Land rascher durchzusetzen ließ Kalif al Aziz eine Medreze anschließen und seit dieser Zeit ist dieser Platz eine der bedeutendsten Institutionen der islamischen Welt.

im Inneren der Moschee

Frauen beim Einkaufbummel

Wir kehren wieder um und essen in einem Restaurant am Platz eine Kleinigkeit - zu unverschämt hohen Preisen - na ja - wir sind halt Touristen. Eigentlich möchten wir endlich einmal auch wieder Obst essen und daher kaufen wir ein paar Äpfel - einer davon war bereits verdorben und geschmacklich war der Rest auch nicht besonders (wie sich später herausstellen sollte, ist das Obst in Ägypten überhaupt nicht gut - oder wir hatten einfach nur Pech).

Der Nachwuchs hat auch Durst

Im Hotel möchte Ricky die Fotos, die sie gemacht hat anschauen (sie hat anlässlich des Urlaubes eine Digital-Camera gekauft) ansehen und ist zunächst sehr zufrieden. Plötzlich verfinstert sich ihr Blick, sie tippt immer hektischer am Fotoapparat herum und plötzlich entfleucht ihr ein "Der Chip ist hin" Christian und ich versuchen sie zu beruhigen, indem wir ihr erklären, dass die gemachten Bilder mit Sicherheit zu retten seien.

Einigermassen beruhigt gehen wir, nach einem Schluck Tequila, schlafen.

 

Kaufen wir eine Wasserpfeife?

eine kleine Auswahl an Wasserpfeifen

???

Was gib es da zu sehen?

und noch einmal Katze mit Nachwuchs

ein wenig Fleisch gefällig? (BSE-frei)

Was war Christians ägyptische Lieblingsspeise???

Mittagessen

 

 

 

 

 

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